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Im Juni 2013 ist eine lesenswerte Argumentationshilfe im Auftrag der Böll-Stiftung zu antifeministischen Ideologievorwürfen gegenüber Gender Studies und Gleichstellungspolitik erschienen: Regina Frey, Marc Gärtner, Manfred Köhnen und Sebastian Scheele, Gender, Wissenschaftlichkeit und Ideologie. Argumente im Streit um Geschlechterverhältnisse, hrsg. von der Heinrich Böll Stiftung / Gunda-Werner-Institut, Berlin 2013.

Die Publikation geht dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit nach und gibt Argumente für eine Auseinandersetzungen an die Hand. Im Schlagwort „Genderismus“ zum Beispiel werden unterschiedlichste Sachverhalte aus Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik vermischt.
Es werden mediale Entstehungsmythen des Begriffs Gender nachgezeichnet und Verzerrungen in der Darstellung des Genderdiskurses beleuchtet. Der Begriff „Gender-Ideologie“ wird unter die Lupe genommen: Er soll delegitimieren, wirft dabei aber Fragen auf, zu deren Beantwortung gerade die Gender Studies viel beitragen können. Es wird erläutert, welchem Wissenschaftsverständnis der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit entspringt. Beispiele zeigen, wie sehr der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit auf einem Doppelstandard basiert und sich – ganz entgegen dem eigenen Anspruch auf Neutralität und Objektivität – als politisch motiviert erweist.

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